Vier Tage Ausnahmezustand für Schönwalder Familie
Auf Panik folgt Happy End: Hündin „Mira“ aus Schönwalde ist wieder da
„Mira“ verzweifelt gesucht: Die zweieinhalbjährige Hündin haute in Panik ab und blieb vier Tage lang verschwunden. Ihr Besitzer Justin Grafe (r.) suchte gemeinsam mit Freunden, Bekannten und Familie unermüdlich nach dem Vierbeiner.
Quelle: Privat
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Unschuldig schauen „Miras“ Augen aus. Dabei liegen hinter der Hovawart-Berner-Sennenhund-Mix-Hündin vier Tage, in denen sie ihre halbe Nachbarschaft um den Schlaf brachte. Der Vierbeiner war am Montag panisch abgehauen, als ein Müllauto vor ihm polterte, und vier Tage lang verschwunden.
Schönwalde-Glien/Nauen. „Wir drehen halb Brandenburg nach Mira um“, sagte Franziska Richter am Donnerstagnachmittag noch völlig verzweifelt, während ihr die Tränen die Wangen runterlaufen. Die zweieinhalbjährige Mischlingshündin „Mira“ ist ein Mix aus Hovawart und Berner Sennenhund. Sie erschrak am Montag, 29. Januar, im Schönwalder Ortsteil Siedlung in der Fontanestraße dermaßen vor einem polterndem Mülllaster, dass sie sich losriss und in Panik los lief. Wohin? Das war die große Frage, die nicht nur Franziska Richter vier nervenzehrende Tage kaum schlafen ließ.
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„Mira“ ist der Familienhund von Justin und Sandra Grafe, den Nachbarn von Franziska Richter. Deren Welt stand Kopf seit „Miras“ Flucht. Unermüdlich suchten sie ihren Vierbeiner, der zwischenzeitlich bei Nauen und Börnicke gesichtet wurde. Auch in der Nähe des MAFZ in Paaren im Glien war er gesehen worden. Richters Hund „Jacko“ und Hündin „Mira“ sind ein Herz und eine Seele. Nicht nur deshalb bat die Schönwalderin die MAZ schließlich um Hilfe.
Kumpel „Jacko“ überlegte Giftköder-Attacke in Schönwalde gleich zwei Mal
Denn schon nachdem „Jacko“ im Sommer 2022 in Schönwalde gleich zwei Mal mit Rasierklingen gespickte Giftköder eines Tierhassers gefressen hatte, hatte sich Franziska Richter hilfesuchend an die MAZ gewandt. „Die Veröffentlichung hat uns damals enorm geholfen, darauf aufmerksam zu machen und andere Tierbesitzer zu warnen.“ „Jacko“ hat die Attacke aus 2022 gut überstanden und ist heute wieder putzmunter. Jedoch: „Er vermisst nun Mira unglaublich. Wir müssen sie unbedingt wiederfinden“, bangte Franziska Richter in den vergangenen Tagen.
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Gesucht wird die zweieinhalbjährige Hündin "Mira" bei Schönwalde-Glien und vor allem Nauen.
Quelle: Privat
Vermutlich versteckte sich die Hündin nach ihrer Panik am Montag in einem Waldstück bei Nauen. Familie, Freund, Bekannte und Nachbarn von Justin und Sandra Grafe durchkämmten vier Tage lang die dafür in Frage kommende Region. Ein Spürhund, an dessen Eigentümer sich die Schönwalder ebenfalls hilfesuchend gewandt haben, konnte offenbar eine Spur aufnehmen. Die sei „klar erkennbar und deutlich“ gewesen, so Franziska Richter. Der Plan war, dort Futterstellen einzurichten, im entsprechenden Forst intensiv weiterzusuchen.
Hündin "Mira" aus der Fontanestraße in Schönwalde-Siedlung.
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Indes: dazu kam es nicht mehr. Fast schien es, als hätte „Mira“ am Donnerstagabend Witterung davon erlangt, was ihre Familie auf die Beine gestellt hat, um sie wiederzufinden. Wenige Stunden nach der ersten Veröffentlichung des Suchartikels in der MAZ, bellte es plötzlich vor dem Haus von Justin und Sandra Grafe. Vor der Tür stand: „Mira“. Die Hündin hatte eigenständig den Weg zurück nach Hause gefunden. Zwar müde und erschöpft, aber ansonsten unversehrt.
Hündin "Mira" aus Schönwalde-Glien liegt am späten Donnerstagabend wieder in ihrem Körbchen. Müde und erschöpft, aber unversehrt. Zuvor war sie in Panik vor einem Mülllaster weggerannt und mehrere Tage wie vom Erdboden verschwunden.
Quelle: Privat
Zuvor hatten ihre Besitzer und auch Franziska Richter noch darum gebeten, Sichtungen zu melden, jedoch Einfangversuche zu unterlassen. „Mira ist vermutlich völlig verschreckt und verstört, daher soll sie nicht getrieben oder gejagt werden. Aber jede Info über eine Sichtung hilft uns enorm weiter“, hieß es. „Wir haben auch sämtliche Förster, die Autobahnpolizei, das Ordnungsamt und alles, was noch mobilisiert werden konnte, verständigt“. Unzählige Suchflyer mit Infos und Fotos von dem Vierbeiner waren in der Region verteilt worden.
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Zuletzt hatte bereits die Suche nach Australien-Shepard-Mix „Riko“ die Havelländer bewegt (MAZ berichtete). Der war im Juni 2023 auf dem westlichen Berliner Ring (A10) auf Höhe der Anschlussstelle Falkensee nach einem Verkehrsunfall aus einem Unfallwagen gesprungen und vermutlich ebenfalls unter Schock entlaufen. Seitdem sucht seine Besitzerin Nina Szotkowski den Vierbeiner. Der auffällig gemusterte Hund wurde in der Region, unter anderem bei Brieselang, und zuletzt gar in Oranienburg im Landkreis Oberhavel gesichtet. Und doch konnte Nina Szotkowski ihren Vierbeiner bis heute nicht aufspüren und wieder heimbringen.
Havelländer werden gebeten, Augen nach Hovawart-Berner-Sennenhund-Mix „Mira“ offen zu halten
So lange dauert die Suche nach „Mira“ glücklicherweise nicht. Die viertägige Suche hat der Nachbarschaft, in der „Mira“ zu Hause ist, dennoch mächtig zugesetzt. „Ich kann es noch gar nicht glauben, Mira ist wieder da“, sagte Franziska Richter am späten Donnerstagabend mit zitternder Stimme und tatsächlich noch sehr ungläubig. Und Tränen in den Augen. Diesmal jedoch Tränen vor Freude. „Mira ist todmüde, so wie wir. Wir werden uns jetzt alle erstmal ordentlich ausschlafen.“
Update: Der Artikel wurde entsprechend der Entwicklung der Ereignisse aktualisiert und entsprechend angepasst.
MAZ
